Pressemitteilung: Ermittlungen gegen Pressesprecher der Bürger*inneninitiative „Hanni bleibt“

Gegen Lucas Kleinbauer, einer der Vertreter der Bürger*inneninitiative „Hanni bleibt“, wurden Ermittlungen wegen des angeblichen Diebstahls von Europaletten sowie Vermummung im Zusammenhang mit der Waldbesetzung am Stadtwald Saarbrücken aufgenommen.  

Lucas Kleinbauer erklärt dazu: „Ich bin verärgert über die Ermittlungen gegen meine Person. Ich habe immer an die Arbeit der Polizei und den Rechtsstaat geglaubt und stand im engen Austausch mit den Behörden. Zudem habe ich mich jederzeit klar von illegalen Handlungen distanziert und stets in meinem Namen offen und ausschließlich im Rahmen der Gesetze gehandelt. Ich wünsche mir, dass diese fehlgeleitete Ermittlung schnellstmöglich beendet wird. “ 

Die Unterstützung der Waldbesetzung durch die Bürger*inneninitiative, materiell sowie rechtlich, erfolgte ausschließlich nach Rücksprache mit den zuständigen Behörden und im Rahmen der Versammlungsfreiheit. 

Die Bürger*inneninitiative „Hanni bleibt“ und Lucas Kleinbauer fordern eine schnelle und transparente Klärung der Vorwürfe und sprechen sich deutlich gegen die Kriminalisierung zivilgesellschaftlichen Engagements aus. 

Um die entstandenen Anwaltskosten zu bewältigen, wurde eine GoFundMe-Kampagne ins Leben gerufen: https://www.gofundme.com/f/rechtskostenbeihilfe-fur-den-hanni 

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Pressemitteilung: Gespräch im Wirtschaftsministerium enttäuscht – Waldrodung soll trotz OVG-Urteil fortgesetzt werden

Saarbrücken, 28. Oktober 2025 – Die Bürgerinitiative „Hanni bleibt“ war gestern gemeinsam mit Vertreter:innen von BUND, NABU und dem Saar-Waldschutz e.V. (Klaus Borger) zu einem Gespräch im Wirtschaftsministerium eingeladen.

Ziel war es, nach dem positiven Urteil des Oberverwaltungsgerichts mehr Einsicht und Bewegung im Sinne des Walderhalts zu erreichen. Doch die Enttäuschung ist groß: Trotz offener Gesprächsbereitschaft wollen das Wirtschaftsministerium und Universitätspräsident Prof. Ludger Santen weiterhin an der geplanten Waldrodung festhalten.

„Uns wurde deutlich gemacht, dass Wirtschaftsinteressen über Klima- und Naturschutz gestellt werden“, erklärt ein Mitglied der Bürgerinitiative. „Für neue Forschungsinstitute und Start-ups müsse das ‚kleine Stückchen Wald‘ weichen – so die Worte des Uni-Präsidenten.“

Die Initiative kritisiert, dass bei den Planungen kurzfristig und ohne nachhaltige Perspektive gedacht werde. Eine Antwort auf die Frage, ob nach der Rodung von „Hanni“ Schluss mit weiteren Eingriffen in den Saarbrücker Stadtwald sei, blieb aus. „Wir sind überzeugt: Wenn jetzt kein klares Zeichen gesetzt wird, werden noch mehr Flächen folgen“, so die BI.

Die Bürgerinitiative fordert eine nachhaltige Entwicklung der Universität, die den Erhalt des Waldes als Teil einer zukunftsfähigen Standortpolitik begreift. „Es ist höchste Zeit, eine Grenze zu ziehen und den Wald zu schützen – für Klima, Artenvielfalt und kommende Generationen.“

Für kommende Gespräche wünscht sich die BI „Hanni bleibt“ einen respektvollen Umgang auf Augenhöhe. „Mehr Zuhören und weniger Unterbrechungen wären ein erster Schritt“, heißt es abschließend.

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Pressemitteilung: Urteil bestärkt die BI “Hanni bleibt” in ihrer Überzeugung für den Waldschutz einzustehen

Saarbrücken, 21. Oktober 2025 – Die Bürger:innen-Initiative „Hanni bleibt“, vor Gericht vertreten durch den BUND und unterstützt vom NABU, begrüßt die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Saarlouis, dem Einspruch gegen den Bebauungsplan „Nördliches Stuhlsatzenhaus“ stattzugeben und den Bebauungsplan damit endgültig zurückzuweisen.

Lucas Kleinbauer, Sprecher der Initiative, erklärt: „Wir sind begeistert, dass wir Recht bekommen haben! Dies bestärkt uns in unserem festen Glauben an den Rechtsstaat. Wir haben immer darauf vertraut, dass das Gericht zugunsten des Umwelt- und Klimaschutzes entscheidet.“ Die Bürgerinitiative forderte mit Unterstützung von BUND und NABU bei Gericht, dass die eklatanten Mängel bei den Umweltgutachten zur Ablehnung des Bebauungsplans führen sollten. Dies bestätigte das Gericht. Zur Begründung kann derzeit noch nicht eingegangen werden, weil die gerichtliche Begründung der BI noch nicht vorliegt.

Nicht nur der mangelhafte Erfassung geschützter Tierarten war für die BI ausschlaggebend. Auch der unzureichende Hochwasserschutz durch veraltete Abwasseranlagen entlang des Frohnbachs wurde im Bebauungsplan nicht berücksichtigt. „Die Kanalisation ist schon jetzt nach Jahren des Wachstums mit den Abwassermengen bei Starkregen überfordert. Eine weitere Flächenversiegelung wäre eine Hochwasser-Katastrophe mit Ansage“, so Rune Becker.

Ferner schloss der Bebauungsplan die Prüfung bestehender Leerstände von Gebäuden in den Innenstadt von vorneherein aus. Stattdessen sollten mehrere Hektar Wald vernichtet und durch eine große Flächenversiegelung ersetzt werden. “Wir fordern Stadt und Land auf, das Projekt zu überdenken und Kompromissbereitschaft zu zeigen.” so Marvin Kiefer. Sollte das Vorhaben in seiner derzeitigen Form dennoch weiter verfolgt werden, kündigt die Initiative weiterhin entschlossenen Widerstand an.

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Pressemitteilung: Offener Brief an den saarländischen Wirtschaftsminister Jürgen Barke: Nicht den Bebauungsplan heilen, sondern den Hanni-Wald erhalten!

Sehr geehrter Herr Minister Barke,

Die Bürgerinitiative “Hanni bleibt” lädt Sie zum Waldspaziergang in den Hanni-Wald am Sonntag, dem 15. Juni um 15 Uhr ein. Bitte machen Sie sich vor Ort ein eigenes Bild vom Wert des mehrfach unter Schutz stehenden alten Mischwalds “Hanni” und sprechen Sie mit den besorgten Bürger*innen, die den Wald erhalten wollen.

Die Bürgerinitiative lädt zum einjährigen Jubiläum unserer Bürgerinitiative auch alle interessierten Menschen zum bereits 9. Waldspaziergang am bekannten Treffpunkt, Bushaltestelle Stuhlsatzenhaus, ein. Ferner laden wir auch die Umweltministerin, Petra Berg, den Finanzminister, Jakob von Weizsäcker, sowie alle Mitglieder demokratischer Parteien im Landtag des Saarlandes und auch den gesamten Saarbrücker Stadtrat herzlich ein. Alle eingeladenen politischen Entscheidungsträger*innen können ihren Einfluss bei diesem umstrittenen Bauvorhaben der Universität des Saarlandes geltend machen und tragen einen Teil der Verantwortung für das Retten oder Zerstören des besetzten Waldstücks.

Beim Waldspaziergang wird die Bürgerinitiative über den aktuellen Stand Rechtsstreits informieren. “Nutzen Sie diese Gelegenheit, Herr Minister Barke, um mit jenen Menschen ins Gespräch zu kommen, die sich große Sorgen um Klima und Natur im Saarland machen“, schlägt Tim Blümling vor. “Weder unsere Bürgerinitiative noch die uns unterstützenden Bürger*innen können nachvollziehen, wieso Sie den Bebauungsplan nur “heilen” wollen, statt die Vernichtung eines weiteren wertvollen Waldstücks aufzugeben. Es gibt genug Leerstand in der Innenstadt oder auf den Industrieflächen, welche durch den Strukturwandel frei werden, um die Expansion der Universität voranzutreiben.” 

Wenn das Wirtschaftsministerium den Bebauungsplan nur heilen will, indem es die im Eilverfahren festgestellten eklatanten Mängel  beseitigt, dann haben sie unseren Protest das Anliegen der Bürgerinitiative, der Waldbesetzung Barrio Hanni und die zahlreichen Unterstützer*innen überhaupt nicht verstanden.“, stellt Birke von der Bürgerinitiative fest. Seit letztem Jahr hat sich die Klimakrise im Saarland massiv verschärft: Laut Deutschem Wetterdienst war das Saarland das wärmste Bundesland im Frühjahr 2025 [1], mit erheblichen negativen Folgen für Mensch und Natur. Auch war es im Saarland noch nie so trocken wie in diesem Frühjahr [2]. “Weder die rasant eskalierende Klimakrise in unserem Bundesland noch der breite Widerstand der Bevölkerung führen zu einem Umdenken im Wirtschaftsministerium“, beklagt Lucas Kleinbauer und verlangt vom Wirtschaftsminister eine Antwort auf die drängende Frage: “Was muss noch geschehen, damit Sie Ihre aus der Zeit gefallene Wirtschaftspolitik der jetzigen Klimasituation anpassen, Herr Minister Barke?

Veranstaltungsseite: https://hanni-bleibt.de/event/hanni1506

Quellen:
1)  https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/deutscher-wetterdienst-saarland-ist-waermstes-bundesland-im-fruehjahr-2025_aid-128453795

2) https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/fruehjahr-ist-so-trocken-wie-nie-saar-landwirte-schlagen-alarm_aid-128471707
https://epaper.saarbruecker-zeitung.de/api/sharing/article/saarbruckerzeitung683b45caa83520.81436252-9afe82e125c34

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Pressemitteilung: Waldschützer*innen erzielen erneuten Gewinn vor Gericht

Die Bürgerinitiative “Hanni bleibt” hat dem geplanten Kahlschlag im Saarland einen kräftigen Riegel vorgeschoben. Mit einem Eilantrag vor dem Oberverwaltungsgericht Saarlouis haben die Waldschützer*innen den Bebauungsplan Nr. 139.02.00 “Nördlich Stuhlsatzenhaus” zu Fall gebracht. Das Gericht setzte den Bebauungsplan, der am 19. März 2024 als Satzung beschlossen wurde, vorläufig außer Vollzug.

Diese Entscheidung gilt bis zur rechtskräftigen Entscheidung des Senats über die eingereichte Normenkontrollklage. Was bedeutet, dass vorerst keine Maßnahmen auf Grundlage dieses Bebauungsplans durchgeführt werden dürfen.

Unser Dank gilt den unermüdlichen privaten Unterstützer*innen und den Umweltverbänden, die unseren Kampf für den Walderhalt begleitet haben. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) haben unsere Initiative mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung im Naturschutz gestärkt. Auch hervorheben möchten wir den Landesverband Saar-Wald-Schutz e.V., der sich seit seiner Gründung im Mai 2022 unermüdlich für den Schutz unserer Waldökosysteme einsetzt.

„Ich fordere die Verantwortlichen von Stadt und Land auf: Kommt in den Hanni und seht mit eigenen Augen, was ihr hier opfern wollen. Vielleicht findet ihr dann die Inspiration für einen Plan, der nicht zerstört, sondern verbindet. Einen Plan, der zeigt, dass Fortschritt und Naturschutz Hand in Hand gehen können. Es ist höchste Zeit, dass wir aufhören, Entwicklung gegen Natur auszuspielen. Lasst uns gemeinsam eine Lösung finden, die beidem gerecht wird.“, Marvin Kiefer, Sprecher der Bürgerinitiative „Hanni bleibt“.

„Aus Sicht des BUND stärkt dieses Urteil den Naturschutz im Saarland. Sie hat Signalwirkung, dass die Beachtung des Natur- und Artenschutzes in der Bauleitplanung ein wichtiger Belang ist. Die OVG-Entscheidung macht jetzt hoffentlich den Weg frei für eine intelligente und nachhaltige Flächennutzung, ohne weitere Natur zu zerstören.“, Christoph Hassel, Vorsitzender BUND Saarland.

„Das OVG Saarbrücken hat den Bebauungsplan mit seinem heutigen Beschluss für nicht vollzugsfähig erklärt, da der Planung artenschutzrechtliche Verbote entgegenstehen. Die notwendige Bestandsaufnahme geschützter Tierarten und ihrer Lebensräume – insbesondere Fledermäuse, Brutvögel und Käferarten – wurde methodisch fehlerhaft und unzureichend durchgeführt. Auch der Umweltbericht weist erhebliche methodische Mängel auf.

Damit verletzt das Planvorhaben die Zugriffsverbote nach § 44 Abs. 1 bis 3 BNatSchG. Besonders deutlich hat das OVG Saarbrücken zudem das Fehlen einer Alternativenprüfung für andere Standorte herausgestellt. Es äußerte erhebliche Zweifel daran, ob die geplante Forschungsansiedlung auf dem Campus der Universität die massiven Eingriffe in Natur und Artenschutz rechtfertigen kann – zumal unklar ist, welche Institute dort tatsächlich angesiedelt werden sollen. Im Ergebnis hat das OVG Saarbrücken nicht nur die konkrete Planung als rechtswidrig eingestuft, sondern auch grundsätzliche Fragen zur gesamten Planungsstrategie der Landeshauptstadt Saarbrücken und des Landes aufgeworfen.“,
Dr. Eric Weiser-Saulin, Anwalt der Waldschützer.

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Pressemitteilung: Journalistische Integrität in Frage gestellt: “Hanni bleibt” fordert die Redaktion des Saartalks nach mangelnder Objektivität in der gestrigen Sendung zum Faktencheck auf!

Die Bürgerinitiative “Hanni bleibt” kritisiert die Saartalk-Sendung “Saarland, Waldland – wie grün sind wir wirklich?” von 10.10.2024 scharf für ihre mangelnde Objektivität und fordert eine fundierte Aufarbeitung der Faktenlage durch den Saarländischen Rundfunk.

Aufgrund der einseitigen Interessenvertretung und themenfremden Gästen sah die Bürgerinitiative eine objektive Berichterstattung für nicht gewährleistet. Petra Berg als Umweltministerin vertrat in dieser Sendung ausschließlich Regierungsinteressen. Michael Keßler, als Vertreter der Naturwacht Saarland, einer Organisation unter der Fachaufsicht des Umweltministeriums, konnte aufgrund dieser Abhängigkeit auch keine neutrale Position in der Debatte einnehmen. Und weder Peter Wohlleben als Förster aus einem anderen Bundesland noch Simone Peter vom Bundesverband Erneuerbare Energien konnten die spezifische Situation am Hanni angemessen beurteilen und die Richtigkeit der von Umweltministerin Berg aufgeführten Argumente einschätzen. So wurde dieser Beitrag zum Spielball der Politikinteressen ohne fundierte Faktenbetrachtung.

“Für mich ist es enttäuschend, dass der Saartalk Diskurse führt, die nicht auf echten Dialogen basieren.”, beklagt Marvin Kiefer, ein Sprecher der Bürgerinitiative, und fährt fort: “Stattdessen wurden vom ansonsten gewohnt professionell arbeitenden Saarländischen Rundfunk einseitig die Argumente einer einzigen Interessengruppe präsentiert. Dieses Vorgehen verzerrt die Realität und vermittelt der Bevölkerung ein unvollständiges Bild. Ferner untergräbt dies nicht nur die journalistischen Grundsätze öffentlicher Medien, sondern gefährdet auch die Grundpfeiler unserer Demokratie.”

Im Vorfeld der Sendung wurde die Organisation Saarland for Future am 24.9. per Email eingeladen, da auch ein kritischer Blick auf die Vorratshaltung von Flächen geworfen werden sollte. Saarland/Parents for Future schlug dem SR am 28.9. vor, stattdessen die Bürgerinitiative ‘Hanni bleibt’ einzuladen. Denn die BI habe das fundierte Hintergrundwissen zum angefragten Thema Waldflächenbevorratung und könne auch die Interessen zum Hanni-Wald besser vertreten. Überraschenderweise lehnte es die Redaktion postwendend ab, die BI einzuladen, sondern verwies auf einen geplanten Einspieler über die BI-Aktivitäten, und dass der Hanni-Wald kein zentrales Element der Sendung werde. Entgegen dieser Ankündigung wurde als Einspieler statt der Aktivitäten und Erfolge der BI ausschließlich der Beginn der Waldbesetzung von vor über 4 Wochen gezeigt. Offenbar diente dies der Umweltministerin als Anlass, die Besetzung und ihre Aktivistinnen pauschal zu kriminalisieren, ohne jemals in persönlichem Kontakt mit den Aktivistinnen gewesen zu sein.

Ferner nahm das Thema Hanni ein Viertel der gesamten Sendezeit ein, ohne dass Argumente der Bürgerinitiative in dem Diskurs berücksichtigt oder angehört wurden. Keiner der Gäste war je im Hanni-Wald oder war Informiert genug, um die Belange der BI vertreten und eine ausgewogene Darstellung der Argumente gewährleisten zu können. “Im Ergebnis wurde ÜBER unsere Bürgerinitiative diskutiert, statt MIT uns. Ein Kardinalfehler des objektiven Journalismus.”, beklagt Anna, eine Sprecherin der Bürgerinitiative.

Saartalk vom 10.10.2024: https://www.sr-mediathek.de/index.php?seite=7&id=145477

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Pressemitteilung: Rodung vorerst gestoppt bis Eilantrag entschieden ist

Die Bürgerinitiative “Hanni bleibt” konnte am 30.9.2024 durch eine Zwischenverfügung vom Oberverwaltungsgericht Saarbrücken den vorläufigen Stopp der geplanten Waldrodung an der Universität des Saarlandes erreichen (Aktenzeichen 2 B 177/24). Diese Entscheidung gilt bis der Eilantrag entschieden wird.

Nach monatelangem Einsatz und der Leidenschaft vieler Unterstützer*innen haben wir einen ersten kleinen Erfolg im Gerichtsverfahren ‘Hanni bleibt’ errungen. Dieser Lichtblick bestärkt uns auf unserem Weg, denn wie wir im Saarland sagen: Großes entsteht im Kleinen. Dieser Moment schenkt uns den Mut, weiter für den Schutz zukünftiger Generationen zu kämpfen“, erklärt Marvin Kiefer, Sprecher der Bürgerinitiative “Hanni bleibt”.

Nachdem die Bürgerinitiative, stellvertretend durch die klageberechtigten Verband BUND Saar, bereits am 20.9.2024 eine Normenkontrollklage beim Oberverwaltungsgericht Saarbrücken einreichte, folgte ein Eilantrag am 27.9.2024, worin eine einstweilige Anordnung den Bebauungsplan außer Kraft setze bis die Normenkontrollklage entschieden ist, gefordert wurde. Ferner sollte das Gericht eine Zwischenverfügung erlassen, welche die geplante Waldrodung aussetzt. Letzterer wurde jetzt vor Start der Rodungssession am 01. Oktober stattgegeben.

In der rund 60-Seiten umfassenden Antragsbegründung der Normenkontrollklage legt die Kanzlei dar, weshalb der Bebauungsplan 139.02.00 “Nördlich Stuhlsatzenhaus” der Landeshauptstadt Saarbrücken aus Sicht der Verbände fehlerhaft und somit unwirksam ist. Kritisiert werden insbesondere die unzureichenden Untersuchungen der Klimawirkungen des Vorhabens bei den Waldrodungen, die fehlende Berücksichtigung des hohen Flächenverbrauchs im Umweltbericht, die unzureichende Prüfung der wasserwirtschaftlichen Belange, sowie die fehlerhafte Behandlung des Artenschutzes. Zum Artenschutz haben die drei Verbände BUND, NABU und die Bürgerinitiative ein Fachgutachten von einem renommierten Planungsbüro erstellen lassen, welches erhebliche Defizite bei der Sachverhaltsermittlung und der Bewertung der Auswirkungen des Vorhabens auf verschiedene Tierarten feststellt.

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Pressemitteilung: Normenkontrollklage zum Erhalt des St. Johanner Stadtwaldes eingereicht

Der BUND Landesverband Saar hat am gestrigen Freitag, dem 20.09.2024, in Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative “Hanni bleibt“ einen Antrag auf Normenkontrollklage gegen den Bebauungsplan Nr. 139.02.00 “Nördlich Stuhlsatzenhaus“ beim zuständigen Oberverwaltungsgericht des Saarlandes eingereicht. Dieser wichtige Schritt wurde durch die finanzielle Unterstützung des NABU Saarbrücken und einer Vielzahl von Spenden aus der Bevölkerung ermöglicht. Um die voraussichtlichen Verfahrenskosten decken zu können bitten die Umweltorganisationen weiterhin um Spenden zur Unterstützung.

Ziel der Normenkontrolle und eines in der nächsten Woche beabsichtigten Eilantrages ist es, die geplante Rodung von Teilen des St. Johanner Stadtwaldes auf dem juristischen Weg zu verhindern. Aufgrund unvollständiger Unterlagen und Gutachten war der Saarbrücker Stadtrat nach Ansicht der Verbände nicht in der Lage eine sachgerechte Entscheidung zum Bebauungsplan “Nördlich Stuhlsatzenhaus“ zu treffen und die betroffenen Umweltbelange angemessen abzuwägen.

„Wir können nicht akzeptieren, dass eine große, ökologisch wertvolle Waldfläche ohne konkrete Ansiedlungspläne gerodet werden soll, nur um Bundesfördermittel zu sichern“, so Michael Grittmann, stellv. Vorsitzender BUND Saar.

„Trotz Klimanotstand – Versiegelung ohne Not tut nicht gut!“, Norbert Fugmann, NABU Saarbrücken.

„Die Hochwassersituationen der jüngsten Vergangenheit, besonders um Pfingsten diesen Jahres im Saarland, sollten uns alle zum Nachdenken gebracht haben. Es muss jedem klar sein: Wir brauchen jede Waldfläche, die wir haben. Intakte Wälder sind unverzichtbar, um schnell große Mengen Regenwasser zu speichern und damit die Menschen vor Hochwasserkatastrophen schützen zu können.“, Marvin Kiefer, ein Sprecher der Bürgerinitiative.

Die Vereinigungen gehen davon aus, dass das Oberverwaltungsgericht den Bebauungsplan und die damit verbundenen Umweltgutachten einer gründlichen Prüfung unterziehen wird.

Siehe hierzu auch unseren Beitrag Klage ist eingereicht — Spenden, spenden, spenden!

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Pressemitteilung: Bürgerinitiative “Hanni bleibt“ lädt zum Waldspaziergang und Besuch der Waldbesetzung “Barrio Hanni“ ein

Am Sonntag, dem 15.09.2024, lädt die Bürgerinitiative “Hanni bleibt“ zum Waldspaziergang mit Besuch der Waldbesetzung “Barrio Hanni“ ein, um die Möglichkeit zu schaffen, sich ein Bild der Lage vor Ort zu machen. Treffpunkt: 15:30 Uhr, Bushaltestelle Stuhlsatzenhaus.

In den letzten zwei Wochen ist es der Bürgerinitiative “Hanni bleibt“ dank großzügiger Spenden gelungen, etwas über 10.000 € von den voraussichtlich benötigten 20.000 € für die Klage zum Erhalt des St. Johanner Stadtwaldes zu sammeln.

Zur Spendenhalbzeit ruft sie erneut zur Waldbegehung und zum Spenden auf. Informationen zum Spendenkonto gibt es auf: https://hanni-bleibt.de/#spende

Die Bürgerinitiative lädt erneut alle Politiker:innen mit Redebedarf ein, den Waldspaziergang zu begleiten.

Für alle Spaziergänger:innen wird sich die Möglichkeit ergeben mit den Aktivisten des “Barrio Hanni“ ins Gespräch zu kommen. Interessierte können ein unverbindliches Klettertraining von den Aktivisten oder auch legal und spontan eine Nacht im “Barrio Hanni“ verbringen.

Der Waldspaziergang ist eine angemeldete Versammlung und unterliegt daher dem Schutz der Versammlungsfreiheit. Diese garantiert das ungehinderte Betreten und Verlassen des Waldes ohne polizeiliche Kontrolle bei Einhaltung des Versammlungsrechts.

Sollten Menschen dennoch kontrolliert oder durchsucht werden, wird gebeten dies der Versammlungsleitung mit Fallnummer und Protokoll zu melden. Die Polizei ist verpflichtet diese auf Rückfrage anzugeben.

Weitere Pressemitteilungen | Presseübersicht

Pressemitteilung: Bürgerinitiative “Hanni bleibt“ solidarisiert sich mit den friedlichen Protestformen der Aktivist*innen im “Barrio Hanni“

Seit Samstag, dem 07.09.2024, besetzen Aktivist*innen der Gruppe “Barrio Hanni” das von Rodung bedrohte Waldstück an der Universität des Saarlandes, genannt “Hanni”. Die Bürgerinitiative positioniert sich nun dazu.
Die Bürgerinitiative “Hanni bleibt“ bekräftigt ihr Engagement für einen gewaltfreien und legalen Bürgerprotest. Seit ihrer Gründung setzen sie sich ausschließlich mit rechtmäßigen Mitteln gegen die geplante Waldrodung ein. An diesem Grundsatz halten wir unverändert fest.
“Hanni bleibt“ möchte klarstellen, dass die Bürgerinitiative unabhängig von den Aktivist*innen des “Barrio Hanni“ agiert. Gleichwohl erkennt sie das gemeinsame Ziel im Schutz des Waldes an und solidarisiert sich mit gewaltfreien und friedlichen Protestformen.
“Hanni bleibt“ wird weiterhin ausschließlich legale Wege des Protests beschreiten
und alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um die geplante Rodung zu verhindern.